Lieferantenkredit

Unternehmer sehen sich immer wieder derselben Problematik gegenüberstehen: Sie haben ein hohes Auftragsvolumen, welches ihnen eine stabile Auftragslage über Monate hinweg sichert. Gleichzeitig müssen sie bei großen Aufträgen mit großen Summen in Vorleistung gehen, da sie Material einkaufen müssen. Teilweise dauert es dann Monate, bis sie den Auftrag komplett abgearbeitet haben und er ausgeliefert werden kann. Dann dauert es meist noch einige Wochen, bis der Kunde dann bezahlt. Oft fehlen in solchen Zeiten die liquiden Mittel, um die Vorleistung zu finanzieren. Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten, wie das Unternehmen diesem kurz- bis mittelfristigen Liquiditätsengpass begegnen kann. Eine Möglichkeit ist der sogenannte Lieferantenkredit.

Der Lieferantenkredit ist eine Vereinbarung zwischen zwei Unternehmen, meist Lieferant und Kunde. In der Regel gewährt der Lieferant seinem Kunden einen Lieferantenkredit. Und das funktioniert so: Der Unternehmer liefert die Ware wie vertraglich vereinbart an seinen Kunden, einen anderen Unternehmer. Der Kunde muss nicht direkt bezahlen, sondern er hat ein vorher vertraglich festgelegtes Zahlungsziel. Erst wenn er die Ware erhalten hat, beginnt die Kreditlaufzeit. In der Regel bewegt sie sich zwischen eins und drei Monaten. Während dieser Laufzeit fallen Zinsen an, die er zu bezahlen hat. Spätestens wenn das Zahlungsziel erreicht ist, muss er bezahlen.

Der Lieferantenkredit ist damit eine durchaus übliche Form der Fremdfinanzierung. Statt der Bank gewährt der Lieferant einen zeitlich befristeten Kredit. Der Lieferantenkredit ist bequem, schnell und formlos. Nachteilig ist der üblicherweise hohe Zinssatz, der höher ist, als bei einer Bank. Der Vorteil ist jedoch, dass der Kredit schnell vereinbart werden kann.

Weiteres:

Chancen und Risiken von Investitionskrediten

.